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KUZ Quartett 2015-1

"Quartett" heißt unser Kundenmagazin, das Sie über die neuesten Entwicklungen in unseren Stadtwerke-Unternehmen und über alles Wissenswerte zu deren Tätigkeitsbereichen Energie, Wasser, Entsorgung, Verkehr, Bäder, Stadtbeleuchtung informiert.

HANDLUNGSREISENDER UND CHINESISCHER POSTBOTE Die Entsorgungsfahrzeuge der STEP fahren mit wissenschaftlichem Anspruch Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, warum bei Ihnen immer am gleichen Wochentag fast um die gleiche Zeit die Abfalltonne geleert wird und nicht an einem anderen Wochentag. Für die Beantwortung sind ein Handlungsreisender, ein chinesischer Postbote und sehr viel Mathe- matik von großer Bedeutung. Das Ganze nennt sich Logistik. Einer, der sich damit auskennt, ist Daniel Budnick von der STEP. Seit seiner Schulzeit interessiert sich der 28-jährige Potsdamer für den Güterverkehr – so sehr, dass er vor neun Jahren beschloss, an der Technischen Hochschule (TH) Wildau Logistik zu studieren. Nach einer Gast- vorlesung des technischen Geschäftsführers der STEP, Enrico Munder, wurde das Interesse für das breit gefächerte Aufgabenspektrum der Abfall- branche geweckt. Hier fand er eine verantwor- tungsvolle, spannende Aufgabe. Stellt sich noch die Frage, was es mit dem Handlungsreisenden und dem chinesischen Post- boten auf sich hat. Und vor allem, was hat die STEP damit zu tun? „Es geht um grundlegende Fragestellungen der Logistik mit dem Ziel, die Touren optimal und wirtschaftlich auszulegen“, erläutert Daniel Budnick. Der Handlungsreisende muss für den Besuch mehrerer Orte die Reihenfol- ge so auswählen, dass die gesamte Reisestrecke nach der Rückkehr zum Ausgangsort möglichst kurz ist. Der Postbote muss wiederum auf kürzes- tem Wege alle Straßenabschnitte ablaufen, und zwar auf beiden Straßenseiten. Ein Chinese hat sich erstmals 1962 mit diesem mathematischen Problem befasst, daher der kuriose Name. Es klingt einfach, fast schon banal. Das ist es aber nicht, wenn es sich bei den „Handlungsrei- senden“ um eine Flotte von Entsorgungsfahr- zeugen handelt und es täglich um tausende Standorte von Abfalltonnen in einer Stadt geht. Und nicht nur chinesische Postboten stehen vor der Aufgabe, bestimmte Strecken effizient und komplett zu absolvieren, sondern auch Straßen- kehrmaschinen oder Winterdienstfahrzeuge. „Je mehr Wegepunkte und Strecken es gibt, desto mehr Möglichkeiten“, erläutert Daniel Budnick. „Und desto länger dauern auch die Berechnun- gen, trotz Computer. Wenn ich die gesamte Stadt mit der Spezialsoftware durchrechnen lasse, kann es schon mal vier Tage dauern, bis der Com- puter das Ergebnis ausspuckt.“ Das ist ein großer Fortschritt. Als früher noch von Hand berechnet wurde, dauerte es Wochen und die Ergebnisse waren schlechter, weil man weniger Aspekte in die Berechnung einfließen ließ. Außerdem war man weniger flexibel. Heute berücksichtigt der Computer von Daniel Budnick zahlreiche Faktoren. „Neben den Stand- plätzen der Tonnen sind Parkverbote und Ein- bahnstraßen ebenso zu beachten wie der Berufs- verkehr, der Kraftstoffverbrauch, die maximale Kehrgeschwindigkeit und Behälter-Kippzeiten, um nur einige Beispiele zu nennen“, sagt der Di- plom-Wirtschaftsingenieur für Logistik, der seit 2010 bei der STEP angestellt ist. Sein Resümee: „Am Ende muss der durchschnittliche Kilometer- preis günstig sein.“ Die Förderung neuer talentierter Logis- tik-Nachwuchskräfte ist nicht selten Chefsache bei der STEP. Bereits seit elf Jahren hält Enrico Munder seine Vorlesungen an der TH Wildau. „Wir sind dankbar für die guten Beziehungen zur ReportageEntsorgung Müllauto auf Tour: Sie finden den optimalen Weg – nicht nur durch das Holländische Viertel.

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