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KUZ Quartett 3-2014 - Vorgestellt

1918quartett 03 • 2014 Frau Wieczorek, wie unterstützen Sie Potsdam bei den Klimaschutzzielen? Die Atomreaktor-Katastrophe von Fukushima hat mich (wie zuvor schon Tschernobyl) aufgerüttelt. Ich musste wieder aktiv werden für eine Energie- wende. Gemeinsam mit BUND, Bündnis 90 / Den Grünen fanden wir in der URANIA einen Ort, an dem wir Informations- und Diskussionsveran- staltungen durchführen können. Diese werden inzwischen auch wesentlich vom Energieforum und der Klimaschutz-Koordinierungsstelle der Stadt mitgetragen. Sehr bald haben die Fakten zum Klimawandel unser Blickfeld zum Klimadia- log erweitert. Mein besonderes Anliegen ist es, möglichst viele Menschen zu erreichen, gezielt über verschiedenste Wege einzuladen. Wir konnten für Vorträge diverse hoch kompetente Fachleute gewinnen. Aber zugleich geht es mir darum, sehr unterschiedlich informierte Men- schen am Austausch zu beteiligen, zu aktivieren und sinnvolle Veränderungen anzuregen. Wo liegen die Wurzeln für Ihr außerordentli- ches Engagement? Nicht zuletzt als Mutter von zwei Kindern und als Pädagogin spühre ich die Verantwortung, auch den folgenden Generationen eine möglichst intakte Umwelt zu hinterlassen. Jahrzehnte- lang war ich als Lehrerin, Schulleiterin und Schul­visitatorin tätig und konnte Erfahrungen sammeln im Bereich Vermittlung von Wissen, so- zialen Kompetenzen, Lernhaltungen und anderen Kompetenzen. Auch als Schulvisitatorin im Land Brandenburg war es wichtig, mit Menschen auf Augenhöhe zu arbeiten und sowohl das Kritische als auch das Positive gekonnt zu kommunizieren. Was tun Sie persönlich für Ihren ökologischen Fußabdruck? Im privaten Bereich merke ich immer wieder, dass wir umdenken müssen. Ich mache viel mit dem Fahrrad und nutze die öffentlichen Verkehrsmittel (Zug). In unserem großen Wohn- haus engagiere ich mich mit für klimarelevante Maßnahmen bei der Sanierung, die Prüfung neuer Heiz- und Warmwassertechnik mittels Sonnenkollektoren. Der persönliche Konsum gehört immer mal wieder geprüft: „Was brauche ich wirklich?“ Ich bevorzuge Lebensmittel aus der Region, die nachhaltig und biologisch sinnvoll angebaut werden. Gern verarbeite ich das Obst aus unserm Garten. Ich bin politisch aktiv und nehme begeistert an der Demonstration in der Lausitz gegen die weitere unnötige Braunkoh- le-Abbaggerung teil. Welche drei Maßnahmen würden Sie als Ent- scheider der LHP mit erster Priorität verfolgen? Das Klimaschutzgutachten der Landeshauptstadt wird meines Erachtens noch nicht konsequent genug umgesetzt. Herr Reusswig, PIK, hat bei einer Veranstaltung ausgeführt, wie teuer es für Kommunen (und Menschen) wird, wenn man den Folgen der Erderwärmung und Zunahme von Extrem-Wetterverhältnissen zu begegnen hat. Also müssen Beschlüssen für Klimaschutz in der Stadt vermehrt wirksame, steuernde Maßnah- men folgen! A) Mich hat der Gutachtenteil beeindruckt, mit den zahlreichen für Sonnenkollektoren / Foto- voltaik geeigneten Dächern. Franz Alt führte aus: „Die Sonne schickt keine Rechnung“. Fazit: Nutzung alternativer Technologie! Gezielte, wirksame Beratung hierzu. B) Im Potsdamer Straßenverkehr lesen wir regel- mäßig, dass die Schadstoffbelastung zu hoch und damit gesundheitsschädlich ist. Also: Öffentliche Verkehrsmittel attraktiver machen. Den Stadtrand mit großen Parkplätzen verse- hen – Besucher und Bewohner (selten Auto- nutzer) einladen, von dort die Öffentlichen zu nutzen. Radwege und Tempo-30-Zonen weiter ausbauen. C) Beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland befassen wir uns mit Moor- schutz, denn das Moor kann sogar weitaus mehr CO2 speichern als der Wald. Auch diese Zielsetzung ist im Klimaschutzgutachten der Stadt für die hiesigen Moorflächen anvisiert und erfordert ein weiteres Engagement. Vorgestellt Eva Wieczorek, Schulpädagogin Klimabotschafterin Eva Wieczorek im Dialog er! am.de

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