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KUZ Quartett 4-2012

2120quartett 04 • 2013 Heizung nicht ausschalten Viele Schäden lassen sich durch eine ausreichende Temperierung, also durch richtiges Heizen, vermei- den. Heizkörper sollten nämlich nie- mals komplett abgeschaltet, sondern der Regulator zum Sternsymbol gedreht wer- den, wenn man nicht zu Hause ist. So ist das Wasser in den Leitungen immer in Bewegung und kann nicht einfrieren. Das gilt vor allem für wenig benutzte Räume wie Gästezimmer, Kel- ler, Abstellräume, das Gäste-WC oder eine Feri- enwohnung. Wer das Ventil trotz Dauerfrost zugedreht lässt, um Heizkosten zu sparen, spart unter Umständen am falschen Ende. Zur Not isolieren Wenn es nicht möglich ist, Räume mit Wasserleitungen zu beheizen, hilft als Notlösung dickes Isoliermaterial wie Kork, Holzwolle, Säcke oder Glaswolle weiter. Auch der Wasserzähler bedarf bei Minusgraden be- sonderen Schutzes und sollte im Notfall etwa mit Tüchern eingewickelt werden. Wasserzäh- lerschächte im Freien kann man mit Stroh auf- füllen oder einen hölzernen Zwischenboden einlegen. Denn: Der Hausbesitzer ist selbst für den Schutz seiner Hausinstallationen verant- wortlich und muss das bei einem Wasserrohr- bruch verbrauchte Wasser sowie entstehende Schäden an der Hausinstallation aus der eige- nen Tasche zahlen. Tückische Glätte Neben den Wasserleitungen müssen Hauseigentümer bei gefrierender Näs- se auch die Gehwege vor dem Haus und auf dem eigenen Grundstück im Auge behalten. Hier ist der Anlieger ebenfalls in der Pflicht. Die Straßenreinigungssatzung der Landeshaupt- stadt Potsdam regelt, dass die Gehwege vor dem eigenen Haus in einer Breite von mindes- tens 1,50 Metern von Schnee freizuhalten und bei Eis- und Schneeglätte zu streuen sind. Die Verwendung von Salz und anderen auftauen- den Stoffen ist übrigens nur in Ausnahmefällen erlaubt. Für die Umwelt sind Streusand, Kies oder Splitt bekömmlicher. Mehr dazu finden Sie auf Seite 22. Blei und Trinkwasser Schwere Altlast: Trinkwasserleitungen aus Blei jetzt austauschen Mit dem 01. Dezember 2013 hat sich der zulässige Höchstwert für Blei im Trinkwasser in Deutschland verändert. Als Grenzwert gelten nicht mehr 0,025 Milligramm pro Liter, sondern jetzt dür- fen nur noch 0,010 Milligramm pro Liter des giftigen Schwermetalls im Trinkwas- ser enthalten sein. Das Vorkommen von Blei im Trinkwas- ser ist meist durch Korrosion von Rohr- leitungsmaterialien bedingt. Wichtigste Ursache für erhöhte Bleiwerte im Trink- wasser sind Hausinstallationen und Hausanschlussleitungen aus Blei, die teilweise noch bis Anfang der siebziger Jahre verbaut worden sind. Häuser, die nach 1973 errichtet wurden, sind nicht betroffen. Seit dieser Zeit wurden in ganz Deutschland keine Bleirohre mehr verwendet. Trinkwasser, das durch Leitungen aus Blei fließt, kann erhöhte Bleigehalte auf- weisen und dadurch die Gesundheit ge- fährden. Dies ist insbesondere der Fall, wenn das Wasser längere Zeit, z. B. über Nacht, in Bleirohren gestanden hat. Die Aufnahme von Bleimengen be- einträchtigt die Blutbildung und Intelli- genzentwicklung bei Ungeborenen, Säuglingen und Kleinkindern. So re- agiert das kindliche Nervensystem sehr empfindlich. Auch in der Schwanger- schaft kann Blei durch den erhöhten Stoffwechsel einfacher in den Blutkreis- lauf gelangen. Ziel des neuen Grenzwertes ist es, die Verbraucher besser vor einer gesund- heitsschädlichen Aufnahme von Blei mit dem Trinkwasser zu schützen. Nach Auffassung von Fachleuten ist davon auszugehen, dass der verschärfte Grenz- wert von 0,010 Milligramm pro Liter nicht einzuhalten ist, wenn Bleileitungen in der Hausinstallation vorhanden sind. In unserem Trinkwasserverteilungsnetz Potsdam sind keine Rohre aus Blei mehr im Einsatz. Der durchschnittliche Wert für Blei aus dem öffentlichen Vertei- lungsnetz hier vor Ort liegt bei < 0,001 Milligramm pro Liter. Die Verantwortung für die Hausinstalla- tion trägt der Hauseigentümer. In Pots- dam gibt es noch etwa 700 Hausan- schlüsse aus Blei. Über Ihren Hauseigentümer können Sie anfragen, ob sich in der Trinkwasserhausinstallati- on noch immer Bleirohre befinden. Im Einzelfall prüft auch das Gesundheitsamt ihre Hausinstallation und kann zudem einen Austausch anordnen. Wie können Sie feststellen, ob die Trink- wasserrohre in Ihrem Haus noch aus Blei sind? Sie sollten, an der Wasseruhr im Keller beginnend, alle sichtbaren Wasserleitun- gen auf folgende Merkmale hin betrachten: • Verbindungen von Bleileitungen sind immer gestopft oder gelötet, die Löt- stellen der Bleirohre sind wulstig (Tulpe) • Geschraubte Verbindungen zwischen Bleileitungen gibt es nicht • Blei klingt beim Anklopfen mit einem metallischen Gegenstand dumpf • Blei lässt sich leicht z. B. mit dem Fin- gernagel oder mit einem harten Ge- genstand einritzen, der entstandene Ritz glänzt metallisch • Da Blei ein weiches Material ist, sind die Leitungen in weiten Bögen ver- legt, Winkelstücke aus Blei gibt es, an- ders als z. B. bei Kupferinstallationen, nicht • Bleirohre lassen sich leicht biegen • Bleirohre können durch Schlag mit ei- nem harten Gegenstand an der Be- rührungsstelle leicht eingedrückt wer- den, so dass die Rohraußenwand unregelmäßig wird. • Bleileitungen sind im ungestrichenen Zustand grau.

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