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KUZ Quartett 4-2012

Unser Engagement Mitte August kehrten die beiden Nachwuchs- schwimmer Julian Erxleben und Klaus Steinhau- er vom SC Potsdam gleich mit mehreren Me- daillen von ihrem ersten großen internationa- len Wettkampf, den Jugendweltmeisterschaf- ten im paralympischen Schwimmen in Puerto Rico, zurück. Seit vielen Jahren leistet Branden- burgs größter Sportverein eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit mit jungen Athleten, die geistige oder körperliche Handicaps haben. Wie funktioniert das im Alltag? Wie trainieren die jungen Sportler? Wie werden sie zu Leis- tung motiviert und wie reagiert die Umwelt? Das fragten wir zwei Frauen, die in ihrer Arbeit aufgehen: Trainerin Dörte Paschke und Birgit Marquardt, Sonderpädagogin und Trainerin. Der erste Eindruck: Diese beiden Frauen sind ein Team. Und das liegt nicht nur daran, dass sie sich schon „eine halbe Ewigkeit“ kennen. Meist reicht ein Blick und die eine weiß, was die andere entscheiden wird. Dann wieder gibt es lange gemeinsame Gespräche um Trainings- einheiten, geplante und tatsächliche Entwick- lungen, Medaillenchancen, Methodik, Listen- plätze. „Das ist keine Reha, das ist Leistungs- sport“, stellt Birgit Marquardt klar. Der bekam vor drei Jahren einen kräftigen Schub. Erstmals wurden Schülerinnen und Schüler mit unter- schiedlichen Behinderungen in die Potsdamer Eliteschmiede des Deutschen Olympischen Sportbunds eingeschult. Fünf Schüler in den Klassen 7, 8 und 9 starteten im Schuljahr 2011 / 12 an der Sportschule Potsdam. Inzwischen ist Potsdam paralympischer Stütz- punkt fürs Schwimmen und gleich mehrere Sportschulen des Landes interessieren sich für die Erfahrungen des Pilotprojektes in der bran- denburgischen Landeshauptstadt. 450 Menschen mit Behinderungen sind ge- genwärtig beim SC Potsdam in verschiedenen Sportarten und -disziplinen aktiv. Birgit Mar- quardt und Dörte Paschke sind froh und auch ein bisschen stolz, dass sie so viele Partner ha- ben, auf die sie bauen können. Das reicht von den Stadtwerken, der Hofbauer-Stiftung über Sponsoren und Busunternehmen und hört bei den Mitarbeitern im Kiezbad Am Stern noch nicht auf. Viele Dinge des Alltags sind anders normal. „Wir müssen einfach gründlicher pla- nen, ganz gleich, ob wir zum Training, ins Trai- ningslager oder zum Wettkampf fahren. Handi- caps liegen gar nicht so selten auf dem Weg“, erklärt Dörte Paschke. „Für jeden Athleten ha- ben wir einen individuellen Trainingsplan“, be- richtet Trainer-Kollegin Birgit Marquardt. „Lern- behinderte brauchen viele Methodenwechsel, andere Athleten besondere Methoden der Mo- tivation. Für alle bestimmt der Sport ihr Leben und setzt Ziele.“ Stärkt er auch das Selbstbe- wusstsein? „Kein Sportler nimmt sich vor, durch seine Leistungen selbstbewusster zu werden. Aber gerade unsere Athleten nehmen durch den Sport in einer Weise am Leben teil, wie sie es ohne nicht schaffen würden.“ Längst haben die beiden sympathischen Trainerinnen mit der zupackend-freundlichen Ausstrahlung aufge- hört, Stunden zu zählen, die sie zusätzlich zum Programm leisten, damit der Trainingsalltag funktioniert. „Das ist im Sport so“, meint Dörte Paschke lachend. Alljährlich begeistert gerade sie viele Unternehmen und Privatpersonen für das „Sponsorenschwimmen“ – einen Wett- kampf, bei dem die Sportler zeigen können, was sie drauf haben und mit Freizeitschwim- mern ihre Kräfte messen. Für die Sieger gibt’s Torten, die gemeinsam am besten schmeckt. sc-potsdam.de schwimmteam-potsdam.de Mitten im Leben Mitten im Leben Sportbegeistert, selbstbewusst und lebensfroh Dörte Paschke und Birgit Marquard (v.l.n.r.)

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