Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

KUZ Quartett 4-2012

Energie Die Strompreise steigen, und das in einer Hö- he wie noch nie zuvor. Wir, die Energieversor- ger, stehen deshalb in der Kritik, haben selbst jedoch nur einen begrenzten Einfluss auf diese Entwicklung. „Das ärgert natürlich viele unserer Kunden“, weiß Andreas Buchholz, Leiter Ver- trieb bei der EWP, und erklärt: „Allerdings lie- gen diese Erhöhungen zum allergrößten Teil nicht in unserem Ermessen. Wir können diesen Trend maximal zeitweise abfedern, aber nicht stoppen.“ Was beim Benzinpreis fast jeder weiß, gilt inzwischen auch für den Strompreis: Den größten Teil des Strompreises – nämlich 53 Pro- zent – machen inzwischen gesetzliche Abgaben, Umlagen und Steuern aus. Die EEG-Umlage ist allein im letzten Jahr von knapp 3,592 auf 5,277 Cent pro Kilowattstun- de (netto) gestiegen. „Die EEG-Umlage bewirkt, dass jeder Stromkunde einen Beitrag zum Aus- bau der erneuerbaren Energien leistet“, sagt Buchholz. „Das ist eines der Ergebnisse der Energiewende, die vorsieht, dass sich der Anteil der erneuerbaren Energie am deutschen Strom- verbrauch bis 2020 auf mindestens 35 Prozent erhöht. 2050 sollen 80 Prozent erreicht sein.“ Dazu werden neue Umlagen zur Finanzierung der Energiewende eingeführt – im letzten Jahr die § 19-Strom-NEV-Umlage und in diesem Jahr die Offshore-Umlage. Besonders die bundes- weit geltende § 19-Strom-NEV-Umlage wird von Verbraucherschützern stark kritisiert. Sie er- möglicht es, einzelne Netznutzer – etwa ener- gieintensive Industrieunternehmen – von den Netzentgelten zu befreien. Die daraus resultierenden Belastungen werden auf die privaten und kleineren gewerblichen Stromverbraucher umgelegt. Um den stocken- den Ausbau der Offshore-Windparks wieder in Gang zu bringen, wurde nun die neue Off- shore-Umlage eingeführt. Mit ihr sollen finanzi- elle Haftungsrisiken auf die Schultern der Ver- braucher verteilt werden. Auf die Stromsteuer und die anderen gesetzlichen Umlagen und Ab- gaben erhebt der Staat zudem noch 19 Prozent Mehrwertsteuer. Weitere 24 Prozent Ihres Strompreises wer- den 2013 durch die Netzentgelte bestimmt. „Auch dieser Anteil ist – ebenso wie die Steu- ern, Abgaben und Umlagen – staatlich reguliert und von uns nicht steuerbar. Allerdings können wir, da wir selbst Strom produzieren, die Erhö- hung der Netzentgelte mit 0,298 Cent/kWh (brutto) auf ein deutlich geringeres Maß be- grenzen als andere Stadtwerke und Regional- versorger um uns herum“, so Buchholz. Mit einem Anteil von rund 27 Prozent stellen die Kosten für Stromerzeugung, -beschaffung und -vertrieb gerade mal ein Viertel des Strom- preises. „Die Einkaufskonditionen für unseren Strom sind in einem 4-Jahresvertrag festge- schrieben, der noch bis Ende 2013 läuft. Hierin sind kleinere jährliche Steigerungen enthalten. Nach zwei Jahren und elf Monaten stabiler Erd- gas-Preise müssen wir im nächsten Jahr einen kleinen Teil an unsere Kunden weitergeben“, kündigt Andreas Buchholz an. „Auf die Kosten für die Beschaffung können wir als EWP be- grenzt Einfluss nehmen: durch kluges Verhan- deln mit Lieferanten und das Erzielen möglichst günstiger Einkaufskonditionen“, sagt Buchholz und betont weiter: „Unsere Aufgabe ist es, Kunden zuverlässig und preisgünstig zu versor- gen. Deshalb werden wir nach 2013 voraus- sichtlich flexiblere Wege in der Energiebeschaf- fung einschlagen.“ Was steckt drin im Strompreis? Mehr als die Hälfte des Geldes kassiert der Staat durch Umlagen und Steuern. Fachkundige Beratung zu allen Fragen rund um den Strompreis gibt‘s im Kun- denzentrum der Stadt- werke Potsdam in der Charlottenstraße 42.

Pages