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KUZ Quartett 4-2012

1110quartett 01 • 2014 Titelgeschichte Wasser befindet sich in einem ewigen Kreis- lauf: Bei Sonnenschein verdunstet es an der Oberfläche der Ozeane, Seen und Flüsse und gelangt als Wasserdampf in die Atmosphäre. In der Höhe wird die Luft immer kühler, so dass der Wasserdampf kondensiert. Es bilden sich Regen- wolken, die der Wind zum Festland transportiert. Die Regentropfen versickern im Boden, werden zu Grundwasser und fließen in die Seen, Flüsse und wieder in die Meere. Bis ein Regentropfen als Grundwasser bei uns ankommt, vergehen zwi- schen 30 und 50 Jahren. Die Folgen von Verän- derungen in Trinkwasserschutzgebieten werden daher erst nach Jahrzehnten offensichtlich. Das Potsdamer Trinkwasser wird aus Grund- wasser gewonnen. Unsere fünf Wasserwerke an der Leipziger Straße, im Wildpark, in Nedlitz, Potsdam-Rehbrücke und in Ferch fördern es aus einer Tiefe von 25 bis 120 Metern. Unterwas- sermotorpumpen sorgen dafür, dass das Grund- wasser aus den insgesamt 80 Brunnen in die Filterhallen der Wasserwerke gelangt. Die Brun- nen befinden sich in Trinkwasserschutzgebieten, für die strenge Auflagen in puncto Bebauung und Landwirtschaft gelten, um die Qualität des Grundwassers zu sichern. In den Filterhallen der Wasserwerke wird das Grundwasser mit Sauerstoff angereichert und mit Quarzkies gefiltert. Eisen und Mangan können so aus dem Wasser gelöst werden, damit das Was- ser die bräunliche Farbe und den strengen Ge- schmack nach Eisen verliert. Anschließend wird das Wasser in sogenannten Kaskaden nochmals belüftet, um den pH-Wert zu erhöhen. Reinwas- serbehälter speichern die Wassermengen, die nicht sofort über das Rohrnetz an die 27.000 Haushaltsanschlüsse gelangen und dort abge- zapft werden. Pro Kopf verbrauchen die Potsdamer durch- schnittlich rund 115 Liter Wasser täglich – mehr als die Hälfte davon für Körperpflege, Baden und Duschen sowie für die Toilettenspülung. Nur drei bis vier Liter davon dienen als Trinkwasser. Je nach Jahreszeit variiert der Wasserverbrauch: Im Sommer verbrauchen die Potsdamer rund 40.000 m³ Wasser pro Tag. Im Winter sind es nur 25.000 m³ täglich. „Das Potsdamer Trinkwasser wird regelmäßig kontrolliert und ist von sehr gu- ter Qualität“, sagt Karsten Zühlke, Hydrologe und Sachgebietsleiter Wassermanagement der EWP. Eine wachsende Stadt benötigt auch mehr Wasser. Nach aktuellen Prognosen soll Potsdam im Jahre 2030 rund 187.000 Einwohner zählen. Aktuell sind es 161.000. „Die Kapazität unse- rer Wasserwerke reicht dafür aus“, sagt Zühlke. Drängender sei die Frage der Grundwasserres- sourcen. Deshalb hat er die Arbeitsgruppe „Stra- tegie 2030“ ins Leben gerufen. Das sechsköpfige Team aus Vertretern der Wasserwerke, Kläranla- gen und Trinkwassernetze lässt sich dabei auch von Fachleuten des Potsdam-Instituts für Klima- folgenforschung (PIK) beraten. Die Forscher ge- hen davon aus, dass die Grundwasserneubildung in Brandenburg in den kommenden Jahrzehnten extrem zurückgehen wird. „Momentan haben wir noch Luft“, sagt Zühlke. Aber: „Der Klimawandel ist die große Unbekannte.“ Weltwassertag in Potsdam Am 22. März 2014 laden wir zum Weltwassertag ins Wasserwerk an der Leipziger Straße ein. Der Weltwassertag wurde 1992 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um die Bedeutung des Wassers als Grundlage des Lebens zu würdigen. Das Motto lautet in diesem Jahr: „Wasser und Energie“. Von 11.00 bis 16.00 Uhr erwartet die Besucher dort eine naturwissen- schaftlich-magische „Wasser und Energie“-Show sowie ein buntes Programm mit Musik, (Wasser-) Spielen und Führungen durch das Wasserwerk. In Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam ist ein Experimentier- und Erlebniszelt entstanden. Neugierige können vor Ort einen Blick durch eine Brunnenkamera werfen und das Rohrnetz mittels eines Kanalfahr- zeugs von innen betrachten. Wer ganz genau wissen will, wie es um das häusliche Trinkwasser bestellt ist, kann an diesem Tag kostenlos eigene Proben zur Untersuchung mitbringen. Achtung: Es gibt vor Ort keine Parkplätze! Bitte reisen Sie mit öf- fentlichen Verkehrsmitteln an. Alle 30 Minuten fährt an diesem Tag ein Shuttle-Bus vom Hauptbahnhof zum Wasserwerk. 5 % Essen und Trinken 7 % Geschirrspülen 8 % Putzen, Autopflege, Garten 11 % Anteil des Kleingewerbes 15 % Wäsche waschen 34 % Toilettenspülung 45 % Baden, Duschen, Körperpflege 115 Liter Realer durchschnittlicher Wasserverbrauch im Haushalt je Einwohner und Tag in Potsdam.

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