Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

KUZ Quartett 4-2012

WIE FUNKTIONIERT EIGENTLICH ... Faulbehälter Biologische Klärstufe Gasblase Gasmotor Generator Primär-Wärmetauscher Sekundär-Wärmetauscher Prozessleitsystem Abgasleitung Klärschlamm Klärgas Gas Heizung Vorlauf Heizung Rücklauf Strom 5 % Verluste 57 % Wärmeenergie 35 % elektrische Energie 3 % Strahlungswärme888888888888888888888 888888888 666 777 555555 444444444 333 222 111111111 Sekundär-Wärmetauscher Heizung Rücklauf 777 777777777 die Umwandlung von klärgas in wärme und Strom 1918quartett 01 • 2013 GRüNES PROJEKT: ENERGIE AUS ABWASSER das Blockheizkraftwerk in der kläranlage Potsdam-Nord liefert Strom und Wärme. Durchschnittlich 116 Liter Abwas- ser erzeugt ein Potsdamer am Tag, und die Kläranlage Potsdam Nord nimmt das Abwasser von rund 58.000 Einwohnern nördlich der Havel auf. In der daraus resultie- renden Abwassermenge steckt viel Energie, auch wenn der unange- nehme Geruch etwas anderes ver- muten lässt. Seit Jahren ist bekannt, dass aus Biomasse über den Umweg der Gasproduktion Strom gewonnen werden kann. Solch ökologischen und ökonomischen Verfahren wur- de in der Vergangenheit leider we- nig Bedeutung beigemessen. Da- bei ist es naheliegend, die natür- lichen Restprodukte der Klärung weiterzuverwerten. So stellte sich uns die Frage: Wie nutzen wir in Potsdam den Klärschlamm? Ganz klar: Wir erzeugen wertvolle Ener- gie. und so funktioniert die moder- ne Energiegewinnung im klär- werk: Seit 1999 ist im Zuge der Abwasserreinigung ein Bio-Re- aktor  im Einsatz. In einem Fau- lungsprozess  wird unter Licht- und Sauerstoffverschluss der Klär- schlamm  bei einer Temperatur von 37 Grad Celsius mehrere Tage zum Faulen gebracht. In diesem Prozess entstehen Gase , die mit einem hohen Anteil Methan einen sehr gut nutzbaren Brenn- wert haben. Dieses kontinuierlich anfallende Biogas  wurde bisher zum größten Teil durch einen Heizkessel in Wärme umgewan- delt. Durch das jetzt fertiggestellte Blockheizkraftwerk (BHKW) kann das Klärgas nun deutlich effizien- ter genutzt werden, denn die An- lage arbeitet auf Basis der Kraft- Wärme-Kopplung . Das verfüg- bare Klärgas wird sowohl in Wär- me  als auch in Strom  umge- wandelt. Auf diese Weise wird ein Verlust von Wärmeenergie von jährlich etwa 1.000 Megawatt- stunden vermieden. Das entspricht immerhin dem Jahreswärmebe- darf von rund 70 Einfamilienhäu- sern. Zusätzlich werden aus dem klimaneutralen Klärgas pro Jahr cir- ca 1.000 Megawattstunden Strom erzeugt, der direkt auf der Kläran- lage verbraucht wird. Durch die Reduzierung von Wärmeverlusten bei gleichzeitiger Stromerzeugung ist eine jährliche CO2 -Einsparung von 432 Tonnen möglich. Ein in- novatives System also, das als ers- tes „grünes Projekt” aus dem „EWP Kundenfonds Potsdam” fi- nanziert wurde. Die Investitionen für das BHKW lagen bei rund 450.000 Euro – die bereits nach etwa acht Jahren durch die Eigen- produktion des Stroms für die An- lage und die so vermiedenen Be- zugskosten wieder erwirtschaftet sind. ENErGiE Holger Neumann (eWP Geschäftsführer) während der Inbetriebnahme der anlage.

Pages