Gasrechnung verstehen leicht gemacht

Für viele ist die Gasrechnung ein Rätsel – voller Zahlen, Abkürzungen und Begriffe, die auf den ersten Blick wenig Sinn ergeben. Gas macht einen großen Teil der Heizkosten aus – bei einem durchschnittlichen Haushalt sind das oft 70 bis 80 Prozent der gesamten Energiekosten. Deshalb lohnt es sich, die eigene Gasrechnung zu verstehen. Nur so erkennst du, ob dein Verbrauch im normalen Bereich liegt, wo Einsparpotenzial besteht und ob die Abrechnung korrekt ist.

Bevor wir uns die Gasrechnung im Detail ansehen, solltest du die wichtigsten Fachbegriffe kennen. Hier sind die Begriffe, die dir auf jeder Gasrechnung begegnen:

Kilowattstunden (kWh)
Das ist die Einheit, in der dein Gasverbrauch abgerechnet wird. Gas wird zwar in Kubikmetern (m³) gemessen, aber für die Abrechnung in Kilowattstunden umgerechnet – denn verschiedene Gasarten haben unterschiedliche Energiegehalte.

Brennwert
Dieser Wert gibt an, wie viel Energie in einem Kubikmeter Gas steckt. Er schwankt je nach Gasqualität und liegt meist zwischen 8,0 und 12,5 kWh pro m³.

Zustandszahl
Sie berücksichtigt den Luftdruck und die Temperatur an deinem Wohnort. Gas dehnt sich bei Wärme aus und zieht sich bei Kälte zusammen – die Zustandszahl gleicht diese Schwankungen aus.

Arbeitspreis
Das ist der Preis, den du für jede verbrauchte Kilowattstunde Gas bezahlst. Er wird in Cent pro kWh angegeben.

Grundpreis
Eine monatliche Pauschale, die unabhängig vom Verbrauch anfällt. Sie deckt die Kosten für Zähler, Ablesung und Netznutzung ab.

Zählerstand
Die Zahl, die dein Gaszähler anzeigt. Die Differenz zwischen altem und neuem Zählerstand ergibt deinen Verbrauch in Kubikmetern.

Die Berechnung deines Gasverbrauchs ist ganz einfach – wenn du weißt, wie es geht. Auf deiner Gasrechnung findest du alle nötigen Zahlen dafür.

Schritt 1: Verbrauch in Kubikmetern ermitteln
Zuerst ziehst du den alten Zählerstand vom neuen Zählerstand ab. Das Ergebnis ist dein Gasverbrauch in Kubikmetern. Beispiel: neuer Zählerstand 1.250 m³ – alter Zählerstand 1.100 m³ = 150 m³ Verbrauch.

Schritt 2: Umrechnung in Kilowattstunden
Jetzt kommt die Formel ins Spiel: Verbrauch in m³ × Brennwert × Zustandszahl = Verbrauch in kWh. Mit unserem Beispiel: 150 m³ × 10,0 kWh/m³ × 0,95 = 1.425 kWh.

Schritt 3: Kosten berechnen
Multipliziere die kWh mit dem Arbeitspreis und addiere den Grundpreis hinzu. Bei einem Arbeitspreis von 8 Cent pro kWh und einem monatlichen Grundpreis von 15 Euro ergeben sich: 1.425 kWh × 0,08 Euro + (15 Euro × 12 Monate) = 114 Euro + 180 Euro = 294 Euro im Jahr.

Die meisten Gasversorger arbeiten mit monatlichen Abschlägen – du zahlst also das ganze Jahr über einefeste Summe und bekommst einmal jährlich die Endabrechnung. Doch wie werden diese Abschläge eigentlich berechnet?

So entstehen deine Abschläge
Dein Gasversorger schätzt deinen Jahresverbrauch basierend auf dem Vorjahr oder auf Durchschnittswerten für deine Wohnungsgröße. Diesen geschätzten Verbrauch multipliziert er mit dem aktuellen Gaspreis und teilt das Ergebnis durch zwölf Monate. Das ist dein monatlicher Abschlag.

Die Jahresabrechnung bringt Klarheit
Einmal im Jahr wird abgerechnet – meist nach der Heizperiode im Frühjahr. Dann wird dein tatsächlicher Verbrauch mit den gezahlten Abschlägen verglichen. Hast du weniger verbraucht als geschätzt, bekommst du Geld zurück. Hast du mehr verbraucht, musst du nachzahlen.

Warum entstehen Nachzahlungen?
Nachzahlungen haben oft mehrere Gründe: einen kalten Winter, gestiegene Gaspreise während des Jahres oder einfach einen höheren Verbrauch als erwartet. Auch wenn du längere Zeit zu Hause warst oder mehr geheizt hast, kann das zu einer Nachzahlung führen.

Tipp: Prüfe deine Abschläge regelmäßig. Sind sie zu niedrig, droht eine hohe Nachzahlung.

Deine Gasabrechnung zu verstehen, ist der erste Schritt – jetzt geht es darum, sie zu senken. Mit ein paar einfachen Energiespartipps kannst du deinen Gasverbrauch deutlich reduzieren, ohne auf Komfort zu verzichten.

• Raumtemperatur senken
  Das ist der einfachste Spartipp: Jedes Grad weniger spart etwa 6 Prozent Heizkosten. Statt 22 °C reichen in Wohnräumen oft 20 °C völlig aus. Im Schlafzimmer sind sogar 16 bis 18 °C optimal.
• Richtig lüften
  Stoßlüften statt Dauerlüften mit gekippten Fenstern spart richtig Geld. Öffne zwei- bis dreimal täglich alle Fenster für 5 bis 10 Minuten komplett. Das tauscht die Luft aus, ohne die Wände auszukühlen.
• Heizkörper frei halten
  Möbel oder Vorhänge vor der Heizung blockieren bis zu 20 Prozent der Wärmeleistung. Auch Staub auf den Heizkörpern reduziert die Effizienz.
• Heizung nachts und bei Abwesenheit runterdrehen
  Nachts können die Temperaturen um 3 bis 5 °C gesenkt werden. Bei längerer Abwesenheit reichen 15 bis 16 °C aus. Moderne Thermostate regeln das automatisch.
• Türen schließen
  Warum solltest du das Treppenhaus oder ungenutztes Zimmer mitheizen? Geschlossene Türen zwischen unterschiedlich beheizten Räumen sparen bis zu 5 Prozent Heizkosten.
• Tarife vergleichen und passenden finden
  Neben dem Sparen beim Verbrauch lohnt sich auch ein Blick auf deinen Gastarif. Oft gibt es günstigere Angebote, die perfekt zu deinem Verbrauchsverhalten passen. Mit dem Tarifrechner der Energie und Wasser Potsdam findest du in wenigen Sekunden heraus, welcher Tarif für dich am günstigsten ist – einfach, transparent und kostenlos.

Die Energie und Wasser Potsdam zeichnen faire Preise, transparente Abrechnungen und erstklassigen Service aus. Als regionaler Energieversorger kennen wir die Bedürfnisse unserer Kunden und bieten maßgeschneiderte Lösungen für jeden Haushalt.

Deine Vorteile als Kunde:

• faire und stabile Preise ohne versteckte Kosten oder Preisfallen
• transparente Rechnungen, die du leicht verstehen kannst
• persönlicher Service mit kurzen Wegen und kompetenten Ansprechpartnern
• nachhaltige Energieversorgung mit hohem Anteil erneuerbarer Energien
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